Ein winziger Schmetterling, der durch das Flattern seiner zarten Flügel einen verheerenden Sturm auslöst, mag wie eine poetische Vorstellung erscheinen. Doch in der Natur geschieht genau dies: Eine kleine Veränderung der Anfangsbedingungen kann über die Zeit hinweg bedeutende und unvorhersehbare Auswirkungen auf ein komplexes System haben. Der Mathematiker und Meteorologe Edward Lorentz schuf diese Metapher, während er an Wettermodellen arbeitete. Er bemerkte, dass die Lösung seines atmosphärischen Modells ein seltsamer Attraktor war, bei dem bereits geringfügige Unterschiede in den anfänglichen Daten, zu drastisch unterschiedlichen Ergebnissen führten. Der Schmetterlingseffekt wurde seit dem auf verschiedene Bereiche angewendet, von der Wirtschaft bis zur Chaostheorie, und verdeutlicht die Schwierigkeit, genaue Vorhersagen in komplexen Systemen zutreffen.