Bevor Chien-Shiung Wu mit ihrem genialen Experiment die wissenschaftliche Bühne betrat, glaubte man, dass sich die Gesetze der Physik nicht ändern würden, wenn wir unser Universum spiegeln könnten. Laut Noether's Erhaltungssätzen, hätte eine solche Symmetrie echte Konsequenzen für das Universum wie wir es kennen. Doch Wu und ihre Kollegen bewiesen, dass die schwache Wechselwirkung diese Symmetrie bricht: sie kühlten Kobaltatome ab und richteten ihre Spins in einem Magnetfeld aus. Kobaltatome zerfallen durch die schwache Wechselwirkung in Nickelatome und senden dabei ein Elektron und ein Anti-Neutrino aus. Wäre die schwache Wechselwirkung spiegelsymmetrisch, dann müssten die Elektronen dabei gleichmäßig in alle Richtungen fliegen; stattdessen wurden die meisten in der Richtung gefunden, die dem Spin der Kobaltatome entgegengesetzt war. Dieses überraschende Ergebnis zeigt, dass wir unser Universum von seinem Spiegelbild unterscheiden könnten und dass es eine vom menschlichen Körper unabhängige Definition von links und rechts gibt.
Was hat Radioaktivität damit zu tun? (Englisches Video mit deutschen Untertiteln)